Erdgeschichte
Das Gebiet des Nationalparks war während des Präkambriums und des frühen
Paläozoikums - also früher als die Entstehung der Plutone - ein passiver
Kontinentalrand, ähnlich wie die heutige Ostküste der USA oder auch
die Westküste Afrikas.
Die damals in flachen Küstenbereichen abgelagerten Sedimente wurden
in geologischen Zeiträumen durch Druck und Temperatur zu Quarziten,
Schiefern und Marmore umgewandelt. Diese
Metamorphose ging der Intrusion der Plutone voran und hielt auch während
der Intrusionsphasen noch an. Zeugen dieser Gesteinsumwandlung findet
man z.B. an den Flanken des Sentinel Dome und im Indian Canyon.
Ab dem Mittleren Paläozoikum bis ins frühe Mesozoikum wurden
entlang einer konvergenten Plattengrenze flachmarine Sedimente in das
Gebiet des Yosemite National Parks verlagert. Dies steht sehr wahrscheinlich
in Zusammenhang mit der Antler Orognese.
Im späten Devon und im Perm kam es an der Westküste von Laurentia
(Proto-Nordamerika) zu einem Inselbogenvulkanismus, verursacht durch
Subduktion. Die meisten intrusiv-
und Sedimentgesteine dieser Zeit wurden nachträglich stark metamorphisiert,
gehoben und erodiert. Aufschlüsse des daraus resultierenden Shoo Fly
Complex (bestehend aus Schiefern und Gneisen) und dem jüngeren Calaveras
Complex (eine Mélange aus Tonschiefern,
Siltsteinen und Cherts mit mafischen Einschlüssen) findet man heute
im westlichen Teil des Parks.
Vulkanite aus der Jura-Kreide bedeckten wiederum große Flächen
dieser Gesteine. Allerdings wurden diese durch verstärkte Erosion
infolge der Hebung ebenfalls weitgehend abgetragen. Mount Dana und Mount
Gibbs sind Reste dieser Vulkanite aus der Kreidezeit, die nun als Metamorphite
bzw. Metavulkanite vorliegen.
Mount Dana (links) and Mount Gibbs (rechts).
Foto: Dana Meadows /Wikipedia
Im späten Känozoikum kam es zu
verstärktem andesitischem Vulkanismus und rhyolitischen Ascheablagerungen
verbunden mit Schlammströmen (Lahar).
Die Zeugen dieses Vulkanismus wurden allerdings ebenfalls fast komplett
erodiert, insbesondere während der nachfolgenden Eiszeiten.
Im Zeitraum vor 20 Millionen bis 5 Millionen Jahren kam es zu erneutem
starkem Vulkanismus, infolge dessen große Bereiche nördlich
des Yosemite Parks von mächtigen vulkanischen Ablagerungen bedeckt
wurden. Ausläufer dieser Lavaströme reichten bis ins Parkgebiet
und ergossen sich in den Grand Canyon of the Tuolumne und bildeten Little
Devils Postpile (Basaltsäulen nahe dem National Monument Devils
Postpile zwischen Yosemite und Kings Canyon)
Eiszeiten
Vor etwa 30 Millionen Jahren (Oligozän) setzte eine Serie von Vereisungsphasen
ein, die zu einer deutlichen Umgestaltung der Landschaft führte. Hierbei
entstanden durch die Gletscher u.a. die typischen Trogtäler (U-Täler),
wie sie fast bilderbuchhaft im Park zu beobachten sind. Die
Schmelzwässer des Tioga Gletschers
führten zur Entstehung des
Yosemite Sees.
In der Sierra Nevada sind wenigstens 10 Hauptvereisungsphasen nachgewiesen.
Die Eispakete erreichten Mächtigkeiten bis zu 1200 m.
Lediglich die höchsten Berge in der Umgebung, der Mount Dana (3980
m) nahe des Tioga Passes und der Mount Conness (3837 m) blieben eisfrei.
In der Sierra Nevada war der Sherwin Gletscher wohl der längste
und flächenmäßig größte Gletscher. Man nimmt
an, dass er ca. dreihunderttausend Jahre lang bestand und vor allem
auch für die Morphologie des Yosemite Tals innerhalb des Merced
Canyons verantwortlich war.
Die letzten vier Eiszeiten werden als Pre-Tahoe,
Tahoe, Tenaya und Tioga-Eiszeit benannt. Die letzte endete
vor ca. 10.000 Jahren.
Zusammenstellung, Text, Webdesign:
Dr. Mario Wipki
Literatur:
Offizielle Seite
des Nationalparks
Generalisiert Geologische Karte von Kalifornien
USGS - Bedrock
Geology of the Yosemite Valley Area Yosemite National Park, California
INTERAKTIVE
WANDERKARTE DES YOSEMITE NATIONAL PARKS von Juliana Williams - Diplomarbeit
Geology
of the Yosemite area (TheBestLinks.com)