3.1 Die Laterite am Jebel Tawiga

Während einer Reise in den NW-Sudan im Februar-März 1987 wurden erstmals durch K. Fischer eine begrenzte Anzahl lateritischer Proben im Gebiet des Jebel Tawiga genommen. Die Ergebnisse nachfolgender röntgendiffraktometrischer und chemischer Analysen zeien, dass die Proben neben hohen Kaolinit- und Hämatitgehalten auch Böhmit enthielten. Dieser Hinweis auf eine mögliche Bauxit-Lagerstätte war Anlaß für eine weitere Reise, um detailliertere Untersuchungen hinsichtlich Struktur, Verbreitung, Mineralogie und stratigraphischer Position durchzuführen. Wegen des Krieges in Kuwait und im Irak konnte diese Geländekampagne erst im Januar 1992 stattfinden.

Die Hügelketten des Jebel Tawiga (NW-Sudan) liegen im vollariden Klimabereich des Landes. Das Gebiet wird im Norden durch das Wadi Howar mit der Oase El Atrun und südlich durch die Tafelberge des Jebel Tageru begrenzt. Nach Westen und Osten erstreckt sich eine sandige Ebene. Im Satellitenbild (Abb. 8) hebt sich der NE-SW-streichende Höhenzug des Jebel Tawiga (Bildmitte) durch seine rotbraunen Farben, die auf Hämatitanreicherungen zurückzuführen sind, deutlich gegenüber der Umgebung ab. Weiterhin sind im rechten oberen Bildausschnitt Teile des Jebel Rahib-Faltenzuges zu erkennen. Die nördlichen Ausläufer des Jebel Tageru sind an der unteren Bildrandmitte sichtbar.

Abb. 8: Prozessiertes Satellitenbild (MSS) des Gebietes um den Jebel Tawiga
(Bildmitte 17°08'/27°04').