4.1.4 Geochemie

Für die Auswertung der chemischen Gehalte konnte die Faktoren- bzw. Clusteranalyse aufgrund der geringen Probenanzahl (n = 31) nicht angewendet werden. Ein möglicher Zusammenhang zwischen den Elementen wurde jedoch in den bivariaten Verteilungen einzeln überprüft. Bei den Hauptelementen (Tab. 19, Abb. 57) spiegelt der relativ hohe SiO2-Gehalt vor allem den detritischen Quarzanteil wieder. Der Al2O3-Gehalt, fast ausschließlich an Kaolinit und Illit gebunden, korreliert erwartungsgemäß positiv mit dem Glühverlust. Die erhöhten K2O-Konzentrationen sind durch Illitgehalte bedingt.

n = 31
arithm. Mittel
Masse-%
Median Masse-%
Stand.- Abw.
Minimum
Masse-%
Maximum
Masse-%
SiO2
67,95
66,46
8,29
52,28
86,81
TiO2
1,46
1,47
0,39
0,42
2,12
Al2O3
20,14
21,98
5,36
7,81
31,64
Fe2O3
1,89
1,58
1,46
0,42
6,92
MgO
0,15
0,14
0,08
0,02
0,42
CaO
0,29
0,23
0,31
0,08
1,79
Na2O
0,12
0,09
0,12
< 0,01
0,48
K2O
0,35
0,30
0,20
0,08
0,93
P2O5
0,07
0,05
0,07
0,02
0,36
SO3
0,06
0,03
0,09
< 0,01
0,44
GV
7,80
8,28
2,04
3,39
12,35
Summe
100,45
100,57
0,69
98,89
101,43

Tab. 19: Hauptelemente der Hochflutkaoline im Raum Khartoum - Atbara.

 

Abb. 57: Boxplot für die Hauptelemente der Hochflutkaoline (n= 31).

Die Spurenelemente (Tab. 20, Abb. 58) zeigen insbesondere beim Ba, Sr, Ce, Nd und La hohe Maximalgehalte, was auf Mineralphasen der Crandallit-Gruppe zurückzuführen ist. Das Mangan ist hauptsächlich an Kryptomelan gebunden. Weiterhin ließen sich zwischen Al2O3 und Ga sowie dem Glühverlust eindeutig positive Korrelationen nachweisen, die den Kaolinit charakterisieren. Zusätzlich sind Ti mit Zr und Nb sowie V mit Fe2O3 positiv korreliert, was wiederum typisch für Anreicherungsprozesse infolge lateritischer Verwitterung ist. Auch die geochemische Ähnlichkeit der Lanthaniden wird durch positive Beziehungen untereinander deutlich.


 
arithm. Mittel
ppm
Median ppm
Stand.- Abw.
Minimum ppm
Maximum
ppm
n
As
10
7
7,31
1
28
28
Ba
346
264
305,97
70
1574
31
Ce
162
87
256,02
< 1
1368
31
Co
25
22
23,71
< 1
107
28
Cr
122
123
33,60
24
189
31
Cu
35
31
19,45
8
93
31
Ga
24
25
6,42
11
36
28
La
64
32
134,57
< 1
714
28
Mn
186
46
496,24
< 1
2246
28
Mo
< 1
< 1
1,07
< 1
4
28
Nb
19
19
6,56
4
35
31
Nd
61
34
104,26
< 1
552
28
Ni
23
20
11,11
10
47
31
Pb
16
12
15,38
3
82
31
Pr
9
6
21,25
< 1
115
28
Rb
10
9
5,85
2
22
31
Sc
17
19
8,13
< 1
28
28
Sm
9
6
12,11
2
65
28
Sr
89
55
155,86
13
905
31
Th
12
9
8,21
3
34
31
U
2
1
1,96
< 1
7
28
V
141
143
39,85
45
217
31
Y
49
42
28,01
8
142
31
Zn
29
21
24,52
5
116
28
Zr
308
249
159,23
111
724
31

Tab. 20. Spurenelemente der Hochflutkaoline im Raum Khartoum - Atbara.

Abb. 58: Boxplot für die Spurenelemente der Hochflutkaoline.

Die von HUSSEIN (1992) durchgeführten Schwermineralanalysen an Sedimenten im Gebiet westlich von Omdurman belegen hauptsächlich das Auftreten der Mineralphasen Zirkon, Turmalin und Rutil. Daraus kann gefolgert werden, daß die klastischen Sedimente zumindest teilweise von granitoiden Ausgangsgesteinen im Südosten des Ablagerungsraumes stammen. Auch die relativ hohen detritischen Quarzgehalte der Kaoline sprechen dafür.

Die Methode von HALLBERG (1984) zur Rekonstruktion der Ausgangsgesteine (Abb. 59) kann strenggenommen nur für in-situ-Verwitterungsprodukte angewendet werden. Bei umgelagerten Kaolinen sind Sortierungseffekte zu erwarten, so daß durch die Zr:Ti-Verhältnisse lediglich Tendenzen aufgezeigt werden können. Sämtliche untersuchten "Hochflutkaoline" liegen im Andesitfeld, wobei jene vom Jebel Umm Ali deutlich höhere Zr:Ti-Verhältnisse aufweisen als die von Omdurman und Salawa. Die Ausgangsgesteine der Kaoline wären hiernach intermediärer Zusammensetzung oder aber Mischungen verschiedener Gesteine.


Abb. 59: Zr:Ti-Diagramm für die Kaoline im Raum Khartoum - Atbara
zur Rekonstruktion der Ausgangsgesteine (nach HALLBERG 1984).