4.2 Fluviatil-limnische kaolinitische Tonsteine des Gedaref-Beckens

Im Osten des Sudans, im Gebiet zwischen Gedaref (Provinz Kassala) und der äthiopischen Grenze, sind über eine Fläche von ca. 10.000 km2 kaolinreiche Sedimentgesteine verbreitet (Abb. 60). Hinsichtlich der Dimensionen sind die umgelagerten Gedaref-Kaoline neben den primären bauxitführenden Kaolinen des Jebel Tawiga als das bisher größte bekannte Vorkommen im Nordsudan anzusehen (WIPKI et al. 1992, 1993).

Abb. 60: Topographische Übersichtskarte des Gedaref-Gebietes.

Das Vorkommen dürfte seit den fünfziger Jahren bekannt gewesen sein (RUXTON 1956), wenngleich die räumliche Verbreitung der Kaoline nur sehr unzureichend untersucht war. Ende der sechziger Jahre wurden durch Bohrungen um Gedaref große Mächtigkeiten pelitischer Gesteine festgestellt (SULEIMAN 1968). Die Publikation von WHITEMAN (1971), in der Tonsteine aus dem Gedaref-Gebiet beschrieben werden, knüpft an die nichtveröffentlichte Arbeit von RUXTON (1956) an. Erst im Jahr 1980 wurde die "Entdeckung" eines größeren Kaolinvorkommens im Gedaref-Gebiet entlang des Setit-Flusses publiziert (N.N. 1980).