4.2.3 Mineralogie der Gedaref-Kaoline
Als Hauptkomponenten der Kaoline konnten Kaolinit, Quarz,
Chalzedon, Opal-CT, Alunit, Hämatit und Goethit ermittelt werden (Tab.
22). In einigen Proben ließen sich neben Kaolinit auch Halloysit oder
Dickit nachweisen (WIPKI 1992).
n = 133 |
arithm. Mittel
Masse-%
|
Stand.- Abw.
|
Minimum
Masse-%
|
Maximum
Masse-%
|
Kaolinit |
49,1
|
14,68
|
9,8
|
96,2
|
Opal-CT/Quarz |
41,8
|
15,32
|
2,5
|
77,7
|
Alunit |
3,0
|
8,79
|
0,0
|
68,6
|
Goyazit |
0,4
|
0,33
|
0,0
|
1,5
|
Hämatit/Goethit |
4,2
|
6,74
|
0,1
|
47,1
|
Anatas |
0,8
|
0,37
|
0,1
|
2,2
|
Calcit |
0,1
|
0,33
|
0,0
|
2,9
|
Mineralsumme
|
99,3
|
1,30
|
93,7
|
102,9
|
RFA-Summe |
100,1
|
0,79
|
98,1
|
101,5
|
Differenz |
0,7
|
0,96
|
-2,4
|
4,8
|
Restsumme |
0,4
|
0,26
|
-0,3
|
2,0
|
Differenz Total |
-0,4
|
0,84
|
-4,4
|
2,0
|
Tab. 22: Berechnete Haupt- und Nebenmineralphasen
im Gedaref-Kaolin.
Überwiegend liegen die SiO2-Phasen als Opal-CT und Chalzedon
vor, die beide durch sekundäre Silifizierung eingebracht wurden. Daneben
existieren jedoch auch Kaoline, die zusätzlich einen detritischen Quarzanteil
enthalten (Abb. 65). Anatas, Calcit und Minerale der Crandallit-Gruppe,
i.w. Goyazit, treten in geringen Konzentrationen auf. Smektitgehalte lassen
sich nur sehr vereinzelt und in geringen Konzentrationen nachweisen.
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a)
|
b)
|
Abb. 65: Dickschliffnegativaufnahmen von a) stark silifiziertem,
strukturlosem Kaolin und b) weniger silifiziertem Kaolin mit erhöhtem,
detritischem Quarzanteil.
Die Gehalte an Kaolinit und Opal-CT schwanken innerhalb
der verschiedenen Profile erheblich (Abb. 66 u. 67) und zeigen teilweise
Differenzen bis zu 20%. Betrachtet man die errechneten durchschnittlichen
Kaolinitgehalte für die jeweiligen Probenpunkte im gesamten Untersuchungsgebiet
(Abb. 68), so ergeben sich tendenziell etwas höhere Kaolinitgehalte im
Gebiet des Setit.

Abb. 66: Kaolinaufschluß bei Magarif (nördliches
Setitufer) mit 16 m Mächtigkeit.

Abb. 67: Mineralogisch-chemisches Profil
bei Magarif (zu Abb. 66).

Abb. 68: Durchschnittliche Kaolinitgehalte
in den Kaolinen des Gedaref-Gebiets.
Die Kristallinität des Kaolinits konnte mit der Hinckley-Methode
wegen der Überlagerung von Opal-CT nicht bestimmt werden. In den Röntgendiagrammen
lassen sich sowohl schlanke als auch relativ breite (001)-Reflexe feststellen.
Erstere zeigen in der Regel auch vollkommenere Ausbildungen der drei Triplepeaks
(4,35; 4,17; 4,12 Å) (2,55; 2,52; 2,48 Å) (2,37; 2,33; 2,28 Å), was allgemein
indikativ für einen höheren Ordnungsgrad ist (DIMANCHE et al. 1974). Das
Röntgendiagramm der Abb. 69 zeigt im Vergleich zu den meisten anderen
Aufnahmen einen relativ schmalen 001-Reflex des Kaolinits mit mäßig guter
Ausbildung der Triplepeaks.
Auch TEM- und REM-Untersuchungen an verschiedenen Proben
zeigen eine relativ große Variationsbreite der Kristallformen- und größen
(Abb. 70-73). Neben idiomorphen Kaolinitkristallen existieren xenomorphe,
flockenartige Aggregate. Der Durchmesser der Kristalle liegt meist unter
1 µm.

Abb. 69: Röntgendiffraktogramm einer silifizierten
Kaolinprobe von Magarif (Setit-Gebiet),
K = Kaolinit, Op = Opal-CT, Q = Quarz, An = Anatas, A = Alunit, G = Goyazit.
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Abb. 70: TEM-Aufnahme eines Kaolins
von Wad Tegi (Setit-Gebiet)
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Abb. 71: TEM-Aufnahme eines Kaolins
vom Jebel Umm Barakit.
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Abb. 72: TEM-Aufnahme eines Kaolins
von Gudeima (Setit-Gebiet)
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Abb. 73: TEM-Aufnahme eines Kaolins
vom Jebel Rashid.
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