3.2.1 Regionalgeologische Situation

Das Khor Derudeb ist Teil einer Ost-West-verlaufenden Störungszone (N.N. 1973). An dessen Flanken treten in parallel verlaufenden, nur wenige Meter breite Zonen, grau-weiße bis grünliche, schiefrige Gesteine auf, die nach ABBAS (1967, zitiert in WHITEMAN 1971) als pneumatolytisch-hydrothermal umgewandelte Felsite mit typisch rhyolithischer Textur bezeichnet werden. BRINKMANN (1985) beschreibt diese als kaolinisierte präkambrische Rhyolithe.

Den geologischen Rahmen bildet ein präkambrischer Granit-Gneis-Grundgebirgs-komplex, der von der "Odi Schist"-Gruppe Überlagert wird, die sich überwiegend aus Metasedimenten (Marmore, Quarzite, Laven und Chlorit-Epitdotschiefer) sowie aus Gabbros zusammensetzt (WHITEMAN 1971). Mesozoische und tertiäre, vorwiegend saure Gesteine intrudierten in diesen Gesteinsverband. Die Platznahme von Gangschwärmen und gabbroid-granitischer Ringkomplexe (z.B. Tehilla-Ringkomplex) erfolgte gegen Ende mehrerer Faltungsphasen, die jedoch zeitlich nicht näher spezifiziert sind (VAIL 1978, Tab. 14). Nach EL LABIB (1990) sind in der gesamten Region infolge Dehnungstektonik saure bis basische Gänge verbreitet, die in E-W-Richtung streichen.

8. Platznahme von Ring-Komplexen und Gangschwärmen
7. Faltung (?F3) (Faltenachsen NW)
6. Platznahme von granitischen Gesteinen
5. Faltung (?F2) (Faltenachsen NE) und Metamorphose - Grünschiefer-Fazies
4. Platznahme von Gabbros
3. Ablagerung von Sedimenten und Vulkaniten der "Odi Schist"-Gruppe
2. Faltung (?F2) und Metamorphose - Amphibolit-Fazies
1. Platznahme der Granit-Gneis-Gruppe

Tab. 14. Reihenfolge der Ereignisse in den Grundgebirgsgesteinen um Derudeb (nach VAIL 1978).

Eine geologische Neukartierung des Gebietes um Derudeb wurde von SULEMAN (1993) durchgeführt (Abb. 43). Die Probennahme der alterierten Gesteine erfolgte im Khor Derudeb, nahe dem Kontakt zu den Amphiboliten (Shagonein Hills, Pfeil) sowie westlich von Derudeb, nahe dem Jebel Mekeikwola.

 

Abb. 43: Geologische Karte des Gebietes um Derudeb (modifiziert nach SULEMAN 1993, G.R.A.S., Khartoum).