3.2.2 Lithologie und Mineralogie
Die alterierten Gesteine sind im Bereich von Dezimetern
durch harte und weiche Partien sowie eine vertikale, schiefrige Textur
gekennzeichnet. Die maximale Mächtigkeit der Alterationszone scheint 8
m nicht zu Übersteigen (N.N. 1973, MAATUK et al. 1975).
Die mineralogische Zusammensetzung der Proben von den Shagonein
und Mekeikwola Hills besteht aus Albit, Quarz, Klinochlor, Serizit, Kaolinit
und Calcit. Im Dünnschliff zeigt sich häufig eine Umwandlung der Feldspäte
in Epidot und Zoisit. In den Röntgendiagrammen werden die Reflexe des
Kaolinits von denen des Klinochlors überlagert. Für den Bereich des Hauptreflexes
von Kaolinit (001) bei 7,1 A wurden Werte zwischen 7,06 A und 7,2 A gemessen.
Die Intensitäten dieser Reflexe sind in der Abb. 44 gegen die MgO-Gehalte
aufgetragen. Anhand der Korrelation wird deutlich, daß die Interferenzen
zu einem Teil durch Klinochlor (002) verursacht werden, was auch durch
die Korrelation zwischen MgO und dem Hauptreflex (001) für Klinochlor
bei 14,1 A zum Ausdruck kommt (Abb. 45).
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Abb. 44: RDA-Intensitäten im Bereich 7,06
- 7,2 Å im Vergleich zu den MgO-Gehalten. |
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Abb. 45: RDA-Intensitäten bei 14,1 Å im Vergleich
zu den MgO-Gehalten.
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Die zusammenfassende Darstellung von insgesamt 10 Röntgenbeugungsdiagrammen
(Abb. 46) zeigt, daß Kaolinit in den analysierten Proben nur in geringen
Konzentrationen enthalten ist.
Auch die Untersuchung der Fraktionen < 2 µm belegt, daß
Klinochlor und Kaolinit gemeinsam vorkommen (Abb. 47a). Durch die Behandlung
der Probe mit Glykol kommt es zu der erwarteten Gitteraufweitung des (001)-Hauptreflexes
für Klinochlor auf 16,6 Å (Abb. 47b) (WEAVER 1989). Nach dem Erhitzen
der Probe auf 550 °C erscheint der (001)- und (002)-Reflex von Kaolinit
erheblich vermindert, was auf den Zusammenbruch der Gitterstruktur von
Kaolinit zurückzuführen ist.
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Abb. 46: Röntgendiagramme von 10 alterierten Proben
aus dem Khor Derudeb.
(Kl = Klinochlor, S = Serizit, K = Kaolinit, Al = Albit, Q = Quarz).
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Abb. 47: a) 2 µm-Fraktion der Probe 1948 - Khor Derudeb;
b) Gitteraufweitung von Klinochlor durch Glykolisierung (Kl = Klinochlor,
S = Serizit, K = Kaolinit, Al = Albit). |
Eine stöchiometrische Mineralberechnung für die Derudeb-Proben
war nicht möglich, da Aluminium und Silizium in mehreren Phasen vorkommen.
Anhand von infrarotspektroskopischen Analysen ließ sich jedoch eine quantitative
Abschätzung der Kaolinitgehalte erreichen. Die Abb. 48a gibt die Absorptionsbanden
für Kaolinit und die zugehörigen stöchiometrisch berechneten Kaolinitgehalte
von Proben aus dem Gedaref-Gebiet wieder, die als quantitativer Vergleich
dienen.
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Abb. 48: a) IR-Analysen von Kaolinit mit Gehaltsangaben
(Gedaref-Gebiet) im Vergleich zu b) den Derudeb-Proben. |
Nahezu sämtliche 15 Proben von Derudeb zeigen eine vergleichbare
Absorptionsbande wie die Probe 1962 (Abb. 48b), liegen also im Bereich
unterhalb von ca. 5% Kaolinit. Lediglich bei der Probe 1948 ließen sich
sowohl bei der IR-Analyse als auch im Röntgendiagramm höhere Kaolinitgehalte
in der Größenordnung zwischen 10% und 15% feststellen.
Röntgenanalytische und infrarotspektroskopische Untersuchungen
belegen somit, daß die Gehalte an Kaolinit in den Derudeb-"Kaolinen" gering
sind. Die weiße Farbe des Meta-Rhyoliths läßt sich hauptsächlich auf hohe
Albit- und Quarzgehalte sowie einen Bleichungseffekt durch Lösungen zurückführen
und ist nicht durch erhöhte Kaolinitanteile bedingt. Da nur ein Teil der
künstlich angelegten Aufschlüsse beprobt wurde, könnten an anderen Stellen
höhere Kaolinitgehalte vorhanden sein. Ein stark unterschiedlicher Kaolinisierungsgrad
der Gesteine wird auch von MAATUK et al. (1975) beschrieben. Es liegt
jedoch der Verdacht nahe, daß aufgrund der weißen Farbe das Gestein irrtümlich
als Kaolin bezeichnet wurde. Der Vergleich zwischen den chemischen Analysen
von HASSAN (1967, zitiert in WHITEMAN 1971), N.N. (1973) und den eigenen
RF-Analysen zeigt ein ähnliches Si:Al-Verhältnis. Auch die Glühverluste
liegen im Bereich zwischen 1 und 3%, was einen erhöhten Kaolinitanteil
ausschließt, zumal auch Klinochlor und Serizit OH-Anteile besitzen. Lediglich
bei der Analyse von BATTELLE (1979) wird ein höherer Al2O3-Gehalt
und ein Glühverlust von 6,8% angegeben.
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