N O R D A M E R I K A - U.S.A.
Yellowstone National Park,
Wyoming/Idaho/Montana
Berühmt ist der Yellowstone Nationalpark für den Geysir Old Faithfull. Bei dieser spätvulkanischen Erscheinung wird heißes Wasser mit hohem Druck ausgestoßen. Der Yellowstone- Vulkanismus begann vor 2,5 bis 2,1 Millionen Jahren, als die Huckleberry Ridge Caldera entstand. Eine weitere Eruption formte die Island Park Caldera im Westen des Nationalparks und vor 640.000 Jahren gab es die letzte große Eruption. Dabei entstand die Lava Creek Caldera, die den größten Teil des Nationalparks ausmacht (s.u.). |
(© Foto: F. Tessensohn) |
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Minerva-Terrassen |
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(©Foto: F. Tessensohn) |
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Die Travertinterrassen von
Mammoth Hot Springs sind das Ergebnis von langsam, aber stetig rinnendem
heißem Wasser (Foto: M. Huch). Das saure, mit Kohlendioxid (CO2)
aus dem heißen vulkanischen Gestein angereicherte Wasser löst das Kalziumkarbonat
(CaCO3) aus relativ weichen Kalksteinen. Bei der Abkühlung fällt das Karbonat
als Travertin aus. Die verschiedenen Farben des Travertin und der Ablagerungen
an manchen Wasserlöchern werden durch Bakterien, Algen oder andere Minerale
verursacht. |
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Geysire und Fumarolen Der Mechanismus, der Geysire verursacht,
wird durch unterschiedlich heiße Wässer und durch Überdruck in Gang gesetzt.
Das im Untergrund aufgeheizte Wasser strebt nach oben, da es leichter
wird. Von oben sickert kälteres Wasser nach, das das aufsteigende heiße
Wasser wieder nach unten drückt. Durch diesen Druck wird das Wasser weit
über seinen normalen Siedepunkt hinaus aufgeheizt. Wenn Temperatur und
Druck einen kritischen Punkt erreicht haben, kommt es zur Bildung von
Dampfblasen, die nach oben streben, bis sie die Wassersäule durch das
Geysirloch hochdrücken. Dies ist der erste Überlauf, der zu einer Druckentlastung
führt, und das überhitzte Wasser explodiert regelrecht zu Wasserdampf.
Fumarolen sind Geysire, denen das Wasser fehlt - sie lassen nur noch Gas
und Wasserdampf ab. |
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(© Foto: F. Tessensohn) |
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An Stellen, wo der Boden reich an Vulkanasche, Ton oder anderen feinen Partikeln ist, vermischt sich das Wasser zu Schlamm und blubbert vor sich hin. Diese Schlammvulkane können je nach dem Angebot von Schlamm und Wasser erstaunliche Gebilde sein. |
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Geologische Geschichte Yellowstone markiert den Kreuzungspunkt, an dem sich die kontinentale Wasserscheide und die Nahtstelle zwischen den unterschiedlichen Erscheinungsformen der nördlichen und mittleren Rocky Mountains überschneiden. Die Rocky Mountains begannen vor etwa 65 Millionen Jahren, sehr langsam aufzusteigen. Als Grund wird die Kollision der Pazifischen mit der Nordamerikanischen Platte angenommen, die diese Gebirgskette über einen Zeitraum von 10 bis 15 Millionen Jahren empordrückte. Yellowstone liegt nicht in einer vulkanisch
und geotektonisch aktiven Zone der Erde, sondern - wie die Inselgruppe
Hawaii - über einem so genannten Hot spot im Erdinnern. Vor 16 Millionen
Jahren lag dieser Hot spot weiter im Westen, an der heutigen Grenze
zwischen Nevada und Oregon. Es scheint, dass dieser Hot spot wieder
aktiv wird. Zwischen 2004 und 2006 hat sich der Boden im Nationalpark
um bis zu 7 cm pro Jahr aufgewölbt. Dies wurde aus Satellitendaten ermittelt.
Aus den bisherigen Zyklen der Eruptionen (2,5-2,1 Millionen Jahre, 1,3
Millionen Jahre, 640.000 Jahre) wäre es möglich, dass sich ein weiterer
Ausbruch ankündigt. Wissenschaftler sehen für die nächste Zeit das größte
Risiko in einer Explosion von Wasserdampf - in Form eines Super-Geysirs.
Mit Hilfe von Erdbeobachtungssatelliten wie Envisat ist eine Langzeitbeobachtung
des Vulkans möglich.
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Quellen: Zusammenstellung und Text:
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