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Übersichtskarte Sudan
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Mit einer Fläche von 2.5 Mio. km2
ist der Sudan das größte Land Afrikas. Touristen
sind im Sudan eher selten anzutreffen, da unter anderem die spärliche
Infrastruktur dem Reisenden einige Mühe bereiten mag. Auch das Klima ist für Europäer stark gewöhnungsbedürftig. Es gibt einen eindrucksvollen Bericht aus dem Jahre 1772 von James Bruce of Kinnaird, der sich mehrere Monate in Sennar am Blauen Nil aufhielt: |
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Trotz einiger Schwierigkeiten beim Reisen ist der Sudan ein hochinteressantes Land, das in der Vergangenheit vor allem Archäologen, Ethnologen und natürlich auch Geologen und Geographen angezogen hat. |
Geologie
Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 69 "Geowissenschaftliche Probleme in ariden und semiariden Gebieten" der Technischen Universität Berlin (finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft) wurden bis 1995 umfangreiche geologische Untersuchungen im Sudan durchgeführt. Schwerpunkte dieser Arbeiten waren u.a. Probleme der geologischen Struktur der Erdkruste zu klären, Prozesse der Rohstoffbildung zu durchleuchten, die Grundwassersituation großer Beckenstrukturen in Trockengebieten zu erforschen sowie die Klimaentwicklung hinsichtlich einer zunehmenden Verwüstung (Desertifikation) zu analysieren. Auffällig wurde das Gebiet um den Jebel Tawiga (gekrönte(r)/ s; Berg, Gebirge - Wadi Howar Region) zunächst anhand von Satellitenaufnahmen. Die markante rotbraune Färbung der Oberfläche, die auf hohe Eisengehalte zurückzuführen ist, unterschied sich deutlich von dem umgebenden Wüstengebiet. |
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Prozessiertes Satellitenbild (MSS) des Gebietes
um den Jebel Tawiga, NW-Sudan (mit freundlicher Genehmigung der Freien Universität Berlin - Institut für Geologie - Fernerkundung). |
Bei Untersuchungen vor Ort stellte sich heraus,
daß es sich um paläozoische Verwitterungsprodukte handelte.
Anhand der Gesteinsproben konnte nachfolgend im Labor der Aluminiumrohstoff
Bauxit (Böhmit, Gibbsit) nachgewiesen werden. Eine wirtschaftliche
Nutzung dieses Rohstoffvorkommens ist allerdings schon wegen des extrem
abgelegenen Gebietes, wo es keine Verkehrswege gibt, ausgeschlossen. M. Wipki |
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Residuale paläozoische Verwitterungskruste (Laterite) im Wadi Howar-Gebiet (Jebel Tawiga), NW-Sudan, nahe der Grenze zum Tschad. Expedition 1993 im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 69 (TU-Berlin). Foto: M. Wipki |
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Nach getaner Arbeit: "Waschen", Fahrzeuge betanken, Essen kochen, die Ergebnisse des Tages diskutieren, Schlafen unter freiem Sternenhimmel. |
Impressionen - Jebel Tawiga, Nordsudan
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Mehr Informationen zur Region Wadi Howar, Jebel Tageru, Jebel Tawiga
Ost-Sudan, Gedaref-Gebiet |
Ungewöhnliche Verhältnisse erfordern ungewöhnliche Lösungen. Mit der "Fähre" wird der Jeep auf die andere Uferseite befördert (Ostsudan). |
Links:
Verwitterung - Kaolin - Bauxit - Nordsudan
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Literatur: M. Wipki, 1995: Eigenschaften, Verbreitung und Entstehung von Kaolinlagerstätten im Nordsudan (Köster, Berlin) Bernhard Streck 1989: SUDAN - Steinerne Gräber und lebendige Kulturen am Nil, DuMont Kultur-Reiseführer, 405 S., Köln.
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