3.2.4 Interpretation zur Genese
Für die Genese der alterierten Gesteine von Derudeb müssen
prinzipiell sowohl hydrothermale als auch Verwitterungsprozesse diskutiert
werden. Die untersuchten Alterationsprodukte treten ausschließlich strukturgebunden
auf. Eine typische vertikale Zonierung, wie sie in Verwitterungsprofilen
vorzufinden ist, konnte nicht beobachtet werden. Auch zeigt das angrenzende
Nebengestein keine entsprechenden Alterationserscheinungen. ABBAS (1967,
zitiert in: WHITEMAN 1971) beschreibt eine nach der Teufe hin zunehmende
"Kaolinisierung", was generell als Indiz für eine hydrothermale Genese
angesehen werden kann. Außerdem lassen sich die Inhomogenitäten der Gesteine
auf engstem Raum in Verbindung mit einer vertikal ausgeprägten, schiefrigen
Textur in diesem Sinn interpretieren. Entlang von Klüften, die als Lösungsbahnen
dienten, bewirkten aszendente Lösungen eine Umwandlung der Gesteine. Allerdings
könnten auch deszendente Wässer die chemische Veränderung im stark zerklüfteten
Meta-Rhyolith bewirkt haben. Intensiv geklüftete Gesteinskörper, wie sie
beispielsweise in Scherzonen vorzufinden sind, zeigen meist eine starke
Umwandlung des primären Mineralbestandes (WIMMENAUER 1985). Im Vergleich
zu den angrenzenden Amphiboliten haben die Meta-Rhyolithe einen weitaus
höheren Feldspatanteil. Da bei der Kaolinisierung in erster Linie die
Feldspäte und Glimmer zersetzt werden (WEAVER & POLLARD 1973), sind diese
Gesteine einer Alteration eher zugänglich. Der hohe Plagioklasanteil läßt
sich durch den Prozeß der Propylitisierung erklären. Die Paragenese von
Albit, Chlorit und Calcit (Propylitisierung) ist typisch für hydrothermale
metasomatische Prozesse (WIMMENAUER 1985). Chlorit (Klinochlor) entsteht
hierbei durch die Umwandlung mafischer Minerale wie Biotit, Amphibol,
Pyroxen oder Granat.
Zusammenfassend muß aufgrund der Strukturgebundenheit, der
vertikalen Klüftung und der Zunahme des Alterationssgrades nach der Teufe
hin dem Modell einer hydrothermalen Genese den Vorzug gegeben werden,
wie dies auch ABBAS (1967, zitiert in WHITEMAN 1971) getan hat.
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