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Dinosaurier am Green River, Utah/Colorado








  Steil stehende Sedimente aus der jüngsten Jurazeit enthalten ein riesiges Dinosaurier-Grab.
Die Dinosaurier wurden von Sand und vulkanischer Asche begraben. Die Mächtigkeit der überlagernden Sedimente führte dazu, dass die Knochen teilweise durch Silikat verkieselten und gut erhalten sind. Seit 1909 wurden hier Dinosaurierknochen geborgen und präpariert. Heute ist eine steil stehende Sandsteinwand mit mehr als 2000 fossilen, 150 Millionen Jahre alten Knochen der Blickfang im Dinosaur Quarry Visitor Center (Utah).
 

(© Foto: F. Tessensohn)
 

 

Dinosaurier-Vielfalt

Die meisten Knochen, die hier gefunden wurden, gehören zu Pflanzen fressenden Dinosauriern (Foto: F. Tessensohn). Es wurden auch Stegosaurus-Jungtiere und noch nicht völlig ausgewachsene Sauropoden gefunden. Das deutet darauf hin, dass in dieser riesigen Ebene mit Flussläufen und Sümpfen mehrere Generationen von Sauriern gelebt haben. Charakteristische Pflanzen waren Baumfarne, Gingkos und pinienartige Araucarien (Vorfahren der heutigen Araucarien).

 

(©Foto: F. Tessensohn)

 
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Im Steinbruch wurden außerordentlich gut erhaltene Saurierköpfe gefunden, die wegen ihrer leichten Zerbrechlichkeit oftmals zerstört sind. Neben Köpfen on Camarasaurus wurden solche von Diplodikus, Brontosaurus, Allosaurus und Dryosaurus gefunden. Die große Mehrzahl an Knochen sind aber Wirbel und Beine (Foto: F. Tessensohn). Insgesamt wurden 12 verschiedene Saurierarten, Krokodile, Schildkröten, Frösche und Süßwassermuscheln gefunden.

 

 


(© Foto: F. Tessensohn)

 

 
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Geologische Geschichte

Die heute steil stehenden Gesteinsschichten lagen vor Millionen von Jahren so aufeinander, wie sie abgelagert worden waren. Die ältesten hier vorkommenden Gesteine stammen aus dem Präkambrium. Im frühen Tertiär wurden die Uinta Mountains im Südwesten aufgefaltet und mit ihnen auch die Sedimente mit den Dinosaurierknochen (Foto links).


(© Fotos: F. Tessensohn)

Aus der Kreidezeit stammen die bunten Mancos-Schiefer. Hier sind sie gelblich-grau (Foto rechts), an anderen Stellen können sie eintönig grau sein. Sie wurden küstennah abgelagert und enthalten Kohle, fossile Muscheln und Austern sowie Ammoniten. Mancos-Schiefer sind selten bewachsen, denn sie enthalten neben Selen Tonminerale, die je nach Feuchtigkeitsgehalt quellen oder schrumpfen und damit den Pflanzen das wenige Wasser vorenthalten, das hier als Regen oder Tau zur Verfügung steht.

 

 

Zeugnisse früher Siedler

Green River und Yampa River haben vor allem nach der letzten großen Eiszeit weite fruchtbare Täler geschaffen, in denen schon vor 7000 Jahren, möglicherweise auch schon seit 10.000 Jahren, frühe Siedler (Fremont People) jagden. An mehreren Stellen gibt es Felsmalereien, die z.T. skurrile Lebewesen zeigen. Sie wurden in den Weber-Sandstein geritzt, der aus ehemaligen Dünen an der Küste des Kreidemeeres entstanden ist.

 

(© Foto: F. Tessensohn)
Berühmt sind die Fremont People für ihre Felszeichnungen, die sie in den Sandstein ritzten, wo er eine dunkle Verwitterungskruste gebildet hatte. Sie verwendeten nicht nur die Ritztechnik, sondern gestalteten ihre Bilder auch mit punktförmigen Mustern.

 


(© Foto: F. Tessensohn)


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Die Täler waren nicht permanent besiedelt, sondern wurden von verschiedenen Jagdgruppen genutzt. Zwischen 200 und 450 n.Chr. begann die Nutzung des Talbodens zum Anbau von Mais, Bohnen und Kürbissen. Die Fremont People bauten keine Felshäuser wie die Anasazi, sondern lebten wie ihre Vorfahren eher nomadisch. An wenigen Stellen gibt es Reste von kleinen Behausungen, die z.T. in den Untergrund eingelassen und mit Holzbalken abgedeckt wurden. Wie die Anasazi und andere frühe Siedler verließen die Fremont People die Gegend um 1150 bis 1300 n.Chr., wahrscheinlich aus klimatischen Gründen, und nahmen ihre nomadische Lebensweise wieder auf.

 

 

 
 

 

Quellen:

Dinosaur. The Story behind the Scene. Allen Hagood and Linda West (KC Publications 1994)

Roadside Geology of Utah. Halka Chronic (Mountain Press Publishing 1990)

Roadside Geology of Colorado. Halka Chronic (Mountain Press Publishing 1980)

Zusammenstellung und Text:

Monika Huch, geoskript Agentur für Geowissenschaften + Öffentlichkeit
alle Fotos: Franz Tessensohn


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