Der harte Sandstein widersetzt sich der Erosion durch die Meereswellen
(Foto: M. Huch)
| An der Mündung des Flusses Mira bei Vila Nova de Milfontes an der portugiesischen Atlantikküste kommt ein Gestein vor, das wir bisher nur im Mittelmeer kennen gelernt haben. Gut gerundete Gerölle sind von einer sandigen Matrix umhüllt. Auf den Balearen wird dieser Sandstein Marès genannt und besteht überwiegend aus Kalksand (siehe Literaturliste am Ende). Hier am Atlantik stehen im Hinterland der Küste Schiefer und Grauwacken aus dem oberen Devon und unteren Karbon an. Deren Verwitterungsprodukt ist ein Sand mit hohem Quarzanteil. |
|
Während der pleistozänen Eiszeit war viel Wasser in den Eiskappen und Gletschern gebunden, die weite Teile der Nordhemisphäre bedeckten. Dadurch war der weltweite Meeresspiegel um bis zu 150 m niedriger als heute. Die Küstenlinien lagen daher viel weiter meerwärts als heute. Auch das Klima war anders als heute, feuchter und windiger. Das Sediment, das sich auf dem Kontinentalsockel angesammelt hatte, wurde von diesen Winden auf das Land geweht und dort im Laufe der Zeit zu einem festen Sandstein.
|
Das feuchtere Klima führte zu einer verstärkten Erosion des Gebirges im Hinterland der Küste. Schon zu dieser Zeit gab es hier einen Fluss, der große Mengen an Geröllen und feinerem Sediment geliefert hat. Noch heute ist das Flussbett an der Landseite der Küste gut zu erkennen. Vor allem nahe der Flussmündung, wo eine Treppe zum Fluss herunterführt, ist das anstehende Gestein gut aufgeschlossen. |
|
| Der Sandstein ragt an mehreren Stellen weit in das Meer hinein und liegt möglicherweise als durchgehende Platte unter dem frischen Sand. An der nördlichen Seite dieses Strandabschnitts haben die Wellen die Unterseite des Sandsteins frei gelegt - die Gerölle hängen noch fest mit dem Sandstein verbacken über dem heutigen Strandniveau. |
|
Die Oberfläche des Sandsteins lädt nicht zum Begehen ein |
Literatur: Zusammenstellung und Text: |
